Dental Kosmetik – eine Erfolgsgeschichte?! Wenn Unternehmen vor 1933 gegründet wurden, nichts Richtiges über deren Rolle in der NS Zeit zu finden ist und sie dennoch als sehr erfolgreich nach 1945 beschrieben werden, dann mutet das etwas seltsam an.
Das Unternehmen beschreibt die Historie auf seiner Website und erwähnt lediglich, dass es in der „Kriegsproduktion“ und „volkshygienischen Aufklärung“ ab 1933 unterstützt hat. Die fehlende bzw. nicht auffindbare Auseinandersetzung mit dieser mindestens ideologieunterstützenden Tätigkeit ist dabei auffallend. Wie ist es möglich diese Vergangenheit nur kurz zu erwähnen ohne kritisch darauf einzugehen und stattdessen mit der Bombardierung der Werke 1945 weiterzumachen? Es überwiegt wieder mal die Aufrechterhaltung des Opfermythos anstatt Verantwortung für die Rolle im Nationalsozialismus zu nehmen. Das muss sich ändern und sollte auf keinen Fall so hingenommen werden.
Wie wäre es mit deutlich weniger Stolz auf diese Wirtschafts- und Innovationsperle aus Sachsen und mehr Forderungen nach Verantwortungsübernahme und NS-Aufarbeitung? Eigentumsrechte und „Erfolg“ der GmbH sind durch diese Vergangenheit und besonders deren fehlende Aufarbeitung zu hinterfragen. Besetzung und Enteignung können unter diesem Aspekt auch Teil antifaschistischen Widerstands sein. Deutsche Täter*innen sind keine Opfer – und trotzdem immer noch Eigentümer*innen dieser und zahlreicher weiterer Gebäude, Gelände, Firmen, gesellschaftlicher Anerkennung und finanzieller Mittel!