Gerechter zusammen leben
– Nachbarschaft selber gestalten
Das Gelände auf der Königsbrücker Straße 12-16 ist seit Freitag besetzt. Denn: Wie schön wäre es, wenn wir alle keine Mieten zahlen müssten? Die Mieten und den Wohnraum brauchen die meisten, denen die Häuser gehören, sowieso nicht und sie setzen sie auch nicht sinnvoll ein – besonders die Immobilienfirmen nicht. Alle Häuser sollten denen gehören, die sie brauchen.
Hier könnten z.B. ein Wohnhaus, Nachbarschaftsgärten, Probe- und Konzerträume, ein Café oder Bar ohne Konsumzwang entstehen!
Bisher hat die ArgentaGroup als Eigentümerin noch keine Anstalten gemacht das Gelände räumen zu lassen.
Schaut gerne auch die kommende Tage mal vorbei! Wir bleiben hier hoffentlich noch lange!
In Dresden und besonders in der Neustadt steigen seit Jahren die Mieten und Menschen werden verdrängt. Große Immobilienunternehmen wie Gagfah, Vonovia, Berlinhaus, die CG Group und die Castello AG besitzen einen großen Teil der Wohnungen in Dresden. Und sie besitzen diese nicht, weil sie sich das irgendwie gerecht verdient hätten, sondern weil sie dafür Menschen ausgebeutet und verdrängt haben. Das heißt für uns: Eigentum ist nie gerecht. Und: Nicht einzelne Unternehmen sondern das kapitalistische Wirtschaftssystem ist das Problem.
Deswegen braucht es Enteignungen. Denn nur wenn diejenigen, die den Wohnraum brauchen, selbst entscheiden können, wie er genutzt werden soll, können wir unsere Stadt selbstbestimmt und gerechter gestalten.
Aber Verdrängung findet nicht nur durch steigende Mieten statt. Bettel- und Straßenmusikverbote kriminalisieren Armut. Sogenannte ‚Gefahrengebiete‘ und der Deckmantel angeblicher Drogenkriminalität bieten die Grundlage rassistischer Schikanen durch die Polizei. Verdrängt werden vor allem Menschen, die strukturell und alltäglich diskriminiert werden: Nicht-weiße, Alleinerziehende, Geringverdienende, Arbeitslose, Wohnungslose. Sie müssen aus genau den Vierteln raus, die sich gerne selbst als alternativ und geschützt verstehen.
Unser Widerstand richtet sich also nicht nur gegen Eigentumsverhältnisse und steigende Mieten sondern auch gegen alle Strukturen, die zu Verdrängung und ungerechter Verteilung beitragen.